Wir trauern um Theo Beckstein

18. November 2020

Mit Theo Beckstein verlieren die Sozialdemokrat*innen der Region ein wahres Urgestein. Wir erinnern uns an „ein echtes Original“.

Wir trauern um einen von uns. Theo Beckstein. 35 lange Jahre war er Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Regnitzlosau, 31 Jahre gehörte er dem Gemeinderat an, mehrere Jahre war er auch Mitglied des Kreistages.

„Theo war ein echtes Urgestein. Er war ein Sozialdemokrat durch und durch. ‚Moment amol‘ war so ein typsicher Satz von ihm. Er hakte immer nach, ging den Sachen auf den Grund und wenn er sich was in den Kopf gesetzt hatte, dann kämpfte er dafür und gab sich nicht zufrieden, ehe er sein Ziel erreicht hat“, erinnert sich der SPD-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Klaus Adelt. „Theo war einfach ein Original!“ Dem schließt sich Jennifer Bernreuther an. Für die Regnitzlosauer SPD-Gemeinderätin war Theo Beckstein „eine echte Marke, die einen stets zum Schmunzeln brachte, einer der mit Kopf, Herz und Hand durch’s Leben ging und für mich persönlich ein echtes Vorbild ist.“

Für sein langjähriges parteipolitisches Engagement erhielt Beckstein die Willy-Brandt-Medaille – die höchste Auszeichnung, die die Partei zu vergeben hat und zwar – bundesweit wohl einmalig – zwei Mal! Einmal von bayerischer Seite, einmal von sächsischer Seite. Denn gewürdigt wurde dabei vor allem sein Engagement rund um den Mauerfall und das Zusammenwachsen der nun wieder vereinigten Region. „Theo war bei uns in der Region der Macher der deutschen Einheit“, erinnert sich Uli Scharfenberg, Kreisrat und Vorsitzender des Nachbar-Ortsvereins Rehau. Mit einem von ihm initiierten Lichtergruß am 10. Dezember 1989 forcierte er, der Grenzpolizist, die Grenzöffnung zwischen Posseck und Nentschau. Aus dem Lichtergruß wurde das sächsisch-bayerische SPD-Vogtlandfest in sächsischen Posseck – 30 Jahre lang eines der größten Parteiveranstaltungen der Region. Hans-Jochen Vogel, Regine Hildebrandt, Franz Müntefering, Kurt Beck, Manuela Schwesig und viele andere bekannte SPD-Politiker waren im Laufe der Jahre in dem 200-Seelen-Dorf auf Einladung Becksteins zu Gast. Zusammen organisiert hat er das Fest mit Rudolf Schwab aus Posseck, mit dem ihm eine Jahrzehnte lange Freundschaft verband. „Auf Theo war einfach immer Verlass“, erinnert sich Schwab. „Nach 1989 half er maßgeblich mit die SPD bei uns im Vogtland wieder mit aufzubauen, da war er ein echter Aktivposten. Vor allem aber ein guter Freund.“

„Das Vogtlandfest und die enge Zusammenarbeit mit den sozialdemokratischen Freunden aus Sachsen werden immer mit seinem Namen verbunden sein“, meint auch Jörg Nürnberger, Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Hochfranken. „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört. Diese geflügelten Worte Willy Brandts hat Theo mit Leben gefüllt. Dass werden wir nie vergessen!“

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