"Unser Ziel ist es, flächendeckend im ganzen Landkreis einen gut funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr zu organisieren,“ so der Vertreter der SPD im Arbeitskreis ÖPNV, Ulrich Scharfenberg: „Dabei ist der vorgeschlagene Weg der CSU nicht zielführend: Bestehende gut etablierte und neue Systeme gehören nicht gegeneinander ausgespielt, sondern sinnvoll als Ganzes kombiniert.“
Das Anruf-Sammeltaxi Münchberg und der Hofer Landbus erfüllen beide hierbei die wichtigen Aufgaben, die Verbindungen innerhalb und über die Ortsgrenzen hinaus sicherzustellen. Es gelte nunmehr diese Verbindungen auch in derzeit noch nicht so gut erschlossenen Gebieten zu etablieren. Die nächsten Schritte müsse eine Erweiterung des Fahrgebietes des Hofer Landbusses im Bereich Schwarzenbach/Saale, Gattendorf und Döhlau sein. Genauso ist eine bedarfsgerechte Erweiterung der bestehenden Verbindungen Bus- und Bahnlinien im Frankenwald zu entwickeln. Auch die Möglichkeiten die bestehenden Angebote durch einen gut organisierten und mit denselben Fahrzeugen ausgeführten Lieferservice zu ergänzen, schafft eine größere Auslastung und damit eine breitere Finanzierung des ÖPNV.
Bereits 2017 beantragte die SPD Kreistagsfraktion ein neues modernes Nahverkehrskonzept. Hierbei wurde angeregt, die bestehenden Systeme wie zum Beispiel AST, Bürgerbusse, Nightliner usw. mit einzubinden und eine einfache Handhabung für Jung & Alt zu entwickeln, zum Beispiel mit einer Handy-App. Auch das Elektro – Mobilitätskonzept, und die Prüfung von weiteren Mobilitätsangeboten wie u.a. Car Sharing, E-Bike Verleih, Mitfahrbänken, selbstfahrenden Busse und die effektive Kombination mit Hol- und Bring-Service sollten berücksichtigt werden. Insbesondere sollte das E-Mobilitätskonzept ja den Kommunen beim Aufbau einer sinnvollen, gut verorteten Ladeinfrastruktur und damit verbundenen Förderungen helfen. Leider ist hier bisher nichts mehr vorangetrieben worden. Umso wichtiger ist es nun, dass das E-Mobilitätskonzept beim beginnenden Smartcities- Projekt mit eingebunden und sozusagen aus seinem „Dornröschenschlaf“ geweckt wird.
„Demnach wird es wohl darum gehen, den ÖPNV so individuell wie möglich zu gestalten und gleichzeitig aber verlässliche Standard-Verbindungen aufrechtzuerhalten. Hierfür erscheint eine vernetzte Mobilität aus ganz unterschiedlichen Angeboten der richtige Ansatz - allerdings darf dabei die Übersichtlichkeit und Verlässlichkeit nicht verloren gehen,“ ergänzt stellvertretender Fraktionsvorsitzender Pascal Bächer.
„Wir sind sehr zufrieden, dass von unseren Vorschlägen aus 2017 einiges in der Umsetzung ist, auch wenn wir nach drei Jahren erst am Anfang des Prozesses sind,“ erläutert Fraktionsvorsitzender Christian Zuber, „Ziel ist es, das alle Orte im Landkreis mit dem Öffentlichen Nahverkehr erreichbar sind. Hierfür ist es notwendig, dass es unter dem Dach des Landkreises vereint wird und somit zu einer gerechten finanziellen Beteiligung aller Landkreiskommunen kommt. Mit dem gemeinsamen Ziel, dem VGN baldmöglichst beizutreten, macht alles andere als eine zentrale Koordination über den Landkreis auch keinen Sinn.