Mit der Aufforderung „Klartext zu reden“ hat die SPD-AG 60plus im Kreisverband Hof die SPD-Bürgermeisterkandidaten aus dem Landkreis Hof und den Landratskandidaten eingeladen. Die Kandidaten stellten sich in lockerer Atmosphäre zwischen „Talk und Musik“ den Fragen aus dem Publikum und von Moderator Daniel Wagner.
Wie die Kommentare auf social-media zeigen, ging das Konzept auf:
…“eine sehr gut gelungene Veranstaltung“
…“konstruktiver Austausch – hat viel Spaß gemacht“
…“eine tolle Diskussionsrunde – so geht direkte Demokratie“
…“ein würdiger Austragungsort im Schützenhaus Münchberg“
In seinen Eingangsworten stellte Heinz Kaiser, der Kreisvorsitzende der AG60plus, das Ziel der Veranstaltung dar: „als AG 60plus schauen wir natürlich auch darauf, ob und wie die Belange älterer Menschen in der Kommunalpolitik berücksichtigt werden. Ziel der Talkrunde sollte sein „eine Diskussion in Gang zu setzen um miteinander über Ideen und Lösungsansätze zu reden. Jedoch ohne dabei die Generationen gegeneinander auszuspielen.“
Landratskandidat Alexander Mosena,
sowie die Bürgermeisterkandidaten
Dr. Pascal Bächer (Helmbrechts),
Pascal Danzer (Zell),
Michael Haas (Schwarzenbach an der Saale),
Daniel Hohberger (Naila),
Philip Hohberger (Selbitz),
Lukas Palla (Konradsreuth) und
Christian Zuber (Münchberg),
standen Rede und Antwort und konnten natürlich ihre Ideen für die jeweilige Kommune vorstellen. Tim Ströhlein (Geroldsgrün) war krankheitsbedingt entschuldigt
Im vollbesetzten Saal des Schützenhauses in Münchberg kam eine breite Palette kommunalpolitischer Herausforderungen zur Sprache:
Seniorenbeiräte (Beteiligung an politischen Entscheidungen)
Es bestand bei allen Diskussionsrednern Einigkeit , dass die Einrichtung von Seniorenbeiräten ein sinnvolles Instrument ist. Leistungen im Sinne von § 71 des Sozialgesetzbuches XII (Schwierigkeiten die durch das Alter entstehen verhüten bzw. beseitigen) können dadurch zielgenauer eingesetzt werden.
Teilhabe älterer Menschen (Begegnungen ermöglichen)
Der Kampf gegen Vereinsamung und die Suche nach Austausch ist laut Dr. Pascal Bächer ein großes Anliegen älterer Menschen. Die Schaffung von Begegnungsräumen oder Dorfgemeinschaftshäuser sei eine Möglichkeit hier entgegenzuwirken. Alternativ wurde auch über die Bereitstellung von Seniorenkinos und den Erhalt der Wirtshauskultur gesprochen.
Wohnraum (seniorengerecht gestalten)
Die Bereitstellung von seniorengerechtem Wohnraum wird noch mehr an Bedeutung gewinnen. Dies gelte sowohl für den Ausbau bestehenden Wohnraums als auch für die Schaffung neuen Wohnraums.“ Darauf müssen wir als Kommunen eine Antwort finden, denn, wenn die Dörfer sterben, stirbt das Land,“ betonte Lukas Palla.
Mobilität und Infrastruktur (Bahnhöfe, Verkehr)
Während die Kommunen bei Neubauten und Sanierungen schon versuchen auf Barrierefreiheit zu achten, sieht dies bei Bahnhöfen und deren Umfeld doch anders aus, bemängelte Christian Zuber, der seit Langem darauf dringt, dass älteren Menschen der Zugang zum Bahnhofsgebäude und zu den Zügen erleichtert wird. Der weitere Ausbau des Hofer Landbus-Systems ergänzt durch örtliche „Bürgerbuseinrichtungen“ sei zwingend erforderlich, erklärte Philip Hohberger.
Digitalisierung (Bedürfnisse der Bürger)
Digitalisierung und Entbürokratisierung sind Schlagworte der letzten Monate. Dabei muss natürlich auf Benutzerfreundlichkeit und auf die besonderen Belange von Senioren geachtet werden. Zumal manche Personen nicht in der Lage sind, digitale Medien zu nutzen. Hier bedarf es einer gleichwertigen Bereitstellung von digitalen und von analogen Angeboten. Von Pascal Danzer wurde die Erstellung von Seniorenratgebern angeregt.
Interkommunale Zusammenarbeit (Sicherstellung von Angeboten)
Die Finanzsituation macht es insbesondere kleineren Gemeinden immer schwieriger alle eigentlich notwendigen kommunalen Einrichtungen bereit zu stellen bzw. zu finanzieren. Hier müssen natürlich alle möglichen Einsparpotentiale genutzt werden. Eine Möglichkeit wird im weiteren Ausbau der interkommunalen Zusammenarbeit gesehen. Durch die gemeinsame Organisation und die gemeinsame Bereitstellung von Räumlichkeiten bzw. Einrichtungen kann ein breites Angebot kommunaler Leistungen aufrechterhalten werden und gleichzeitig können Kosten eingespart werden.
Wirtschaftliche Stärkung der Region
Die Kandidaten waren sich einig, dass es auch Ziel der Kommunalpolitik sein muss, die Rahmenbedingungen( soweit vor Ort beeinflussbar) für die örtliche Wirtschaft und für das Handwerk stetig zu verbessern. Dazu gehöre zum Beispiel der Ausbau und Erhalt der Infrastruktur sowie Verkehrsverbindungen und der Breitbandausbau. Wir wollen eine Wirtschafsförderungspolitik in unseren Kommunen, die die Bestandspflege (regelmäßiger Austausch mit den Unternehmen vor Ort) in den Mittelpunkt stellt.
Das Schlusswort sprach Maria Mangei. Sie bedankte sich beim Moderator und allen Kandidaten für die rege Diskussion und für die inspirierenden kommunalpolitischen Ideen. Den Kandidaten wünschte sie viel Erfolg im bevorstehenden Kommunalwahlkampf und allen Anwesenden eine schöne Vorweihnachtszeit.