Mitte September beginnt das neue Schuljahr. Nachdem die Pandemie angesichts der Delta-Variante aber schon wieder deutlich an Fahrt aufnimmt, sorgt sich die SPD im Landkreis Hof um die Schülerinnen und Schüler und den Unterricht – trotz der vergangenen Pressekonferenz des Ministerpräsidenten, die zum Teil wohl auch dem Wahlkampf geschuldet war.
„Noch ein verkorkstes Schuljahr können wir den Kindern und Jugendlichen nicht zumuten“, so Jennifer Bernreuther, Co-Vorsitzende des Kreisverbandes. „Dies verstärkt die soziale Ungleichheit immer weiter.“ Ihr Vorstandskollege Pascal Bächer pflichtet ihr bei. Er gibt gleichzeitig zu bedenken, dass die Infektionsgefahr für die meist ungeimpften Kinder und Jugendlichen angesichts der Delta-Variante nicht leichtfertig in Kauf genommen werden darf: „Dementsprechend hätten in den letzten Wochen und Monaten alle Vorkehrungen für das neue Schuljahr getroffen werden müssen.“ Die SPD kritisiert, dass der Freistaat zu spät reagiert habe.
Klaus Adelt, der sich als Landtagsabgeordneter bereits seit Monaten für die flächendeckende Anschaffung von Luftfilteranlagen einsetzt, meint: „Die Staatsregierung hat lange Zeit ihre Hausaufgaben in Sachen Schulen nicht gemacht und kein ausgereiftes Konzept vorgelegt. Nun, kurz vor dem Start des neuen Schuljahres, fehlt es in vielen Schulen noch immer an entsprechenden Geräten. Auch wenn sich langsam etwas tut, wir müssen da dranbleiben!“ In der letzten Vorstandssitzung des SPD-Kreisverbandes wurden auch die SPD-Bürgermeister nach ihren Erfahrungen befragt. Dabei zeigte sich, dass sowohl in Münchberg, Helmbrechts, Sparneck und Döhlau bereits Luftfilter- und Messgeräte angeschafft wurden. In Konradsreuth holt man sich gerade Angebote für stationäre Luftfilteranlagen ein, in der Stadt Hof läuft eine europaweite Ausschreibung für mobile Anlagen für alle Klassenzimmer. Andernorts und seitens des Landkreises besteht dementgegen Nachholbedarf. Daniel Schreiner, Bürgermeister in Sparneck, mahnt zudem an, dass es auch für die Kindertagesstätten entsprechende Geräte brauche. Auch da müsse der Betrieb im Herbst gewährleistet werden können. Dafür brauche es ausreichend Fördermittel, hohe Förderquoten und eine möglichst unbürokratische Anschaffung und Auszahlung.
Den Genossinnen und Genossen ist dabei bewusst, dass die Luftfilteranlagen allein auch kein Allheilmittel darstellen. Sie sind aber neben den bekannten Hygienemaßnahmen und der Notwendigkeit des normalen Lüftens ein wichtiger Baustein für mehr Sicherheit in den Schulen. „Die Pandemie darf nicht auf dem Rücken der Schulfamilie ausgesessen werden. Es muss jetzt gehandelt werden!“ zeigen sich die Genossinnen und Genossen überzeugt.