Keine Frage des „Ob“, sondern des „Wie“! - SPD-Kreistagsfraktion nimmt Stellung zum Kornberg-Projekt

15. Dezember 2020

„Bei der Diskussion um das Projekt Bikepark am großen Kornberg geht es nicht mehr um das Ja oder Nein, sondern um die Form der Umsetzung des Projektes,“ so SPD Kreistagsfraktionsvorsitzender Christian Zuber, „denn die grundsätzliche politische Entscheidung der Umsetzung des Projektes ist bereits im Juli 2017 im Kreistag gefallen“.

Die SPD Kreistagsfraktion fordert nach der Vorstellung der speziellen artenrechtlichen Prüfung (saP) und der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), dass bis zum Bauantrag alle offenen Fragen in einem gemeinsamen Dialog geklärt werden. Geplant ist die Ausweisung zweier Schutzzonen in der Größe von ca. 1750 ha. Das seien weitaus mehr als die in den entsprechenden Umweltgutachten geforderten mindestens 1.000 ha, so Zuber. Im Bereich des Kornberges befinden sich Fortpflanzungs- und Ruhegebiete für Wildkatze, Luchs, Auerhuhn und Schwarzstorch sowie Waldkorridore für Wolf, Luchs und Wildkatze. Um die Funktion dieser Lebensräume zu gewährleisten, ist es erforderlich diese Bereiche von störenden Einflüssen durch Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer frei zu halten.

„Es gilt jetzt zu prüfen wie weit das sogenannte Betretungsverbot außerhalb der genehmigten Wege in dem Zeitraum vom 1. Februar bis zum 15. Juli eines jeden Jahres ausreichend ist, um den erwünschten Schutzeffekt zu erreichen,“ so Ulrich Scharfenberg, Mitglied des Zweckverbandes, „die Umweltverbände fordern unter anderem hier den Zeitraum auf von 1. Dezember bis 15. August auszuweiten, um alle Brutzeiten abzudecken.“ Auch stelle sich die Frage warum Ausgleichsmaßnahmen, wie die in den Gutachten geforderten Ersatzaufforstung, in den Saaleauen in Hof oder in Oberkotzau erfolgen sollen und diese nicht direkt angrenzend am oder im Projektgebiet erfolgen können. Des Weiteren sehen die beiden Gutachten viele Maßnahmen vor, die vor Baubeginn beziehungsweise Bauantragstellung erledigt sein müssen. Hierzu zählen Vermeidungsmaßnahmen für Kleinsäuger, Reptilien und Fledermäuse genauso wie beispielsweise die Schaffung und Optimierung von Ausweichhabitaten. „Die Corona Pandemie macht deutlich, dass das direkte Umfeld für die Freizeitgestaltung immer wichtiger wird. Abgesehen davon ändert sich das Urlaubs- und Freizeitverhalten der Menschen und es werden immer weniger Fernreisen unternommen. Der Wert des heimatlichen Umfeldes wird immer stärker in der Breite wahrgenommen,“ so Kreisrat Ulrich Scharfenberg. „Die unterschiedlichen Interessen der Wanderer, Mountainbiker und Naturschützer dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wir fordern daher auch weiterhin ein absolut transparentes Verfahren unter Beteiligung aller betroffenen Verbände und Initiativen“, so Christian Zuber

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